Atrium Dogenpalast in Venedig : Bassano

Girolamo Da Ponte, genannt Bassano
„Der Engel verkündet den schlafenden Hirten die Geburt Christi”

Öl auf Leinwand (1560)

Bassano, Der Engel verkündet den schlafenden Hirten die Geburt Christi, Salon des quadratischen Atriums des Dogenpalastes in Venedig

Bassano Verkündigung Engel Diese Verkündigung an die Hirten ist hervorragend ausgeführt. Bemerkenswert ist die Natürlichkeit der Haltungen der Figuren, die besonders "echt" wirken.

Vor allem der untere Schäfer, der seine Pfeife raucht, ist so modern, dass man sich kaum vorstellen kann, dass dieses Gemälde vor fast fünf Jahrhunderten entstanden ist.

Für die Maler aus der Zeit Bassanos war die Aufgabe als Nachfolger von Tizian und Tintoretto nicht leicht.

Jacopo Bassano gelang es, "zu existieren", ohne das Erbe von Tizian oder Tintoretto zu verwerfen, indem er in seine Malerei das einführte, was man damals „das Unvollendete” nannte.

Marco Boschini (1602-1681), ein italienischer Kunsthistoriker und -theoretiker des 17. Jahrhunderts, sagte über Bassano :

„mit seinem so stolzen Pinselstrich [...] verachtete er Fleiß und Vollendung [und schuf] gleichsam ein Chaos von undeutlichen, vermischten und verwirrten Farben, die aus der Nähe und unter dem Auge eher einer Trübung als einer vollkommenen Künstlichkeit gleichen.

Und doch ist dieses Chaos eine so virtuose Illusion, dass das Auge und das Ohr des Intellekts, sobald sie sich nicht in der Tat verlieren, sondern sich in angemessener Entfernung entfernen, vollauf zufrieden sind und sich der lieblichsten Harmonie erfreuen, die ein gut gestimmtes Instrument hervorbringen kann, wenn es von einer Meisterhand berührt wird, und der sympathischsten Vereinigung, die ein menschliches Konzert zwischen der Kunst und der Natur bilden kann”.
Marco Boschini

Bassano Verkündigung Engel