Giorgio de Chirico „Der Rote Turm” im Peggy Guggenheim Museum in Venedig

Öl auf Leinwand (73,5 x 100,5 cm) 1913 Peggy Guggenheim Museum

In dieser leeren Ansicht, in der Stille herrscht und die Zeit stillsteht, scheinen nur die Schatten, die sich überproportional ausdehnen, zur Beweglichkeit fähig zu sein.

Giorgio de Chirico, Der Rote Turm Kein einziger Vogel, keine einzige lebende Person in dieser unwirklichen Landschaft : Traum- oder Alptraumkulisse ?

Die Skulptur des Reiters ist imposant, beherrscht den Raum mit ihrer Höhe und durchbricht das Bild mit dem weißen Licht ihres Sockels.

Die seitlichen Arkaden sind identisch, hoch, traurig, ebenfalls leer.

Als einziges rundes, wirklich erhabenes und hautfarbenes Element wird der hohe, zinnenbewehrte Turm zum menschlichen Element, das die Mitte des Bildes einnimmt.

Dieser rote Turm ist ein Gesicht mit Fensteraugen, die in einem Winkel von 360 Grad lauern.

Ein Festungsgesicht, das von Verteidigungszinnen gekrönt ist, in denen sich eine Mundtür öffnet, die teilweise vom Schatten durchkreuzt wird, während sie in dem Teil der Fassade platziert ist, der sich in der Sonne befindet.

Eine Mundtür, die von horizontalen dunkelrosa Strichen umgeben ist, die durch ihre Präsenz die Bedeutung dieser Öffnung im Mittelpunkt des Bildes verstärken, einer Öffnung, auf die alles zuläuft.

Giorgio de Chirico, Der Rote Turm