Max Ernst „Der Kuss” im Peggy Guggenheim Museum in Venedig

Öl auf Leinwand (129 x 161,2 cm) 1927 Peggy Guggenheim Museum

Max Ernsts „Kuss” fällt in seine dadaistische Periode.

Einige glauben, dass seine Affäre und seine Heirat mit der jungen Marie-Berthe Aurenche im Jahr 1927 die erotischen Themen in seinen 1927 entstandenen Werken, darunter auch dieses, inspiriert haben könnten.

Max Ernst, Der Kuss Eine der Maltechniken von Max Ernst zu dieser Zeit war es, Schnüre auf die am Boden liegende Leinwand fallen zu lassen und den Kurven dieser Schnüre zu folgen, um die Hauptformen des Bildes zu zeichnen.

Eine dennoch teilweise Improvisation, denn gleichzeitig würde die pyramidenförmige Konstruktion des oberen Teils dieses „Kusses” auf Leonardo da Vincis Gemälde „Die Jungfrau Maria und die heilige Anna” verweisen.

Max Ernsts Interesse an der Psychologie würde diese Wahl erklären, da für Sigmund Freund, der einen großen Einfluss auf Ernst und die Surrealisten hatte, das Gemälde von Leonardo da Vinci einer psychosexuellen Interpretation unterlag.

Max Ernsts Aneignung des religiösen Sujets von Leonardo da Vinci in diesem „Kuss” bot ihm somit die Möglichkeit, der Laszivität der Szene ein blasphemisches Element hinzuzufügen.

Max Ernst, Der Kuss