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Canaletto: St Markus Platz und die Prokuratien von der Basilika aus gesehen
Öl auf Leinwand (68,5 x 93,5cm) Nationalgalerie Barberini Rom
Der Markusdom und die Prokuratien Links ist ein Teil des Kampanile von St. Markus mit seiner rosafarbenen Loggia zu sehen.
Dadurch können wir erkennen, dass der Markusturm damals, bevor er 1902 einstürzte, mit einem grau-beigen Putz überzogen war, was ihm ein ganz anderes Aussehen verlieh als seine heutige ziegelrote Farbe.
Am Ende des Platzes sind die Prokuratien noch nicht die von Napoleon Bonaparte wieder aufgebauten, denn die Kirche San Geminiano, die auf Befehl Napoleons zerstört wurde, steht noch immer inmitten der Prokuratien.
Auf der rechten Seite sieht man einen Teil des Uhrenturms sowie eine der Glocken, direkt über dem Löwen des St. Markus.
Anschließend folgen die Prokuratien, wie sie auch heute noch zu sehen sind.
Der St Markusdom und die Prokuratien Das Hauptinteresse der Szene, abgesehen von der Farbänderung des Kampanile und der verschwundenen Kirche San Geminiano, gilt jedoch dem Alltagsleben auf dem Markusplatz zu dieser Zeit mit seinen fliegenden Händlern, den Adligen, die sich hier treffen, und dem ganzen geschäftigen kleinen Volk von Venedig.
Es fällt auch auf, dass Verkaufsstände gebaut wurden, die an die Mauer des Kampanile angelehnt waren, um den Bau der Rückwand zu sparen.
Sie scheinen hingegen aus Holz und nicht aus festem Material errichtet worden zu sein.
Einige Vordächer, die an Pfählen befestigt sind, ermöglichen es den Gästen, sich vor der Sonne zu schützen.
Die Stände auf dem Markusdom Ebenfalls auf der linken Seite, unter großen Sonnenschirmen, sind Truhen und niedrige Möbel zu sehen, die wahrscheinlich zum Verkauf stehen.
Rechts von ihnen und hinter ihnen werden Stoffe in allen Farben verkauft. Ebenso wie auf der rechten Seite des Platzes, wo zusätzlich einige Kleinigkeiten verkauft werden. Es ist jedoch schwieriger zu erraten, was sich auf dem Bocktisch neben dem Uhrenturm befinden könnte, vielleicht Stiche oder Zeichnungen eines Konkurrenten von Canaletto!
In der Mitte, im Vordergrund, sehen wir einige Geistliche, Adlige, die ein paar Worte wechseln und einer von ihnen zeigt mit erhobenem Stock auf die Basilika, eine Magd, die mit ihrem Korb unter dem Arm vorbeigeht, ein Kind, das mit einem Hund spielt, sowie mehrere andere kleine Hunde, die auf dem Platz verteilt sind.
Venezianer auf dem Markusdom Seitdem hat sich nichts geändert: die Venezianer lieben immer noch Hunde!
Dieses Bild zeigt uns, dass der St Markus-Platz einer der beliebtesten Treffpunkte und Handelsplätze der Venezianer des 18. Jahrhunderts war.
Auf der malerischen Ebene ist die Wiedergabe etwas steifer als in anderen Bildern Canalettos, aber zu seiner Verteidigung muss man zugeben, dass die Kulisse des St Markus-Platzes, die so geordnet, so perfekt gezeichnet, gerahmt und rechteckig ist, bis hin zu den Mustern auf dem Boden, sich weniger für Poesie eignet als ein Blick auf den Kanal mit seinen Gondeln und Gondolieri in Bewegung.
Der Markusdom und die Prokuratien Mit dem Kampanile links und den drei roten Fahnenmasten in der Mitte des Platzes gelingt es Canaletto, die extreme horizontale Linearität der Fassaden glücklich zu durchbrechen.
Hier ist alles so gemalt, dass die Lebensszenen im Vordergrund vor der riesigen architektonischen Kulisse besonders gut zur Geltung kommen.
Die Farben der Kleidung der Passanten und der Stoffe, die an den Ständen verkauft werden, sowie die willkommene Rundung der Sonnenschirme stehen in der Tat in völligem Kontrast zum Rest der Szenerie.
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