Palmira Correa, „La Casa de Palmira” im Venezuela-Pavillon der Kunstbiennale von Venedig

Palmira Correa wurde 1948 in Venezuela geboren, wo sie lebt und arbeitet. Ihre Werke werden im Venezuela-Pavillon der Biennale in den Giardini unter dem Titel „La Casa de Palmira” ausgestellt.

In diesem Haus von Palmira Correa steht der Körper im Mittelpunkt ihrer Kreationen.

Der Körper der Erde, Gaia, ein verletzter, degradierter und entstellter Körper, der Opfer so vieler Aggressionen wie der Abholzung des Regenwaldes in Brasilien ist, einem Land, das dem Land der Künstlerin nahe steht.

Der Körper eines Landes ist ebenfalls Teil seines Werks, ein Land und eine Region, die unter der Kolonialisierung litten, bei der viele indigene Völker ausgerottet wurden, ein Volk, das weder europäisch noch nordamerikanisch ist, sondern eine Mischung aus südamerikanischem, afrikanischem und spanischem Blut.

Ein Körper, der heute entkolonialisiert ist, aber auf der Suche nach seiner eigenen Identität mit so komplexen Ursprüngen. Ein Haus-Körper, ein Körper, den wir bewohnen, das Haus der Person, die wir sind.

Aber auch Häuser, in denen unsere Körper wohnen, Häuser, die manchmal in Megastädte integriert sind, in denen der Rhythmus der Natur gebrochen, beschleunigt und von unserem wahren Wesen abgekoppelt ist.

Ein Lebensraum, der uns nach und nach unserer Identität beraubt, so weit entfernt von einem natürlicheren Leben, in dem das Haus und seine Bewohner auch zu der Erde gehören, die sie umgibt.

Wie Gaston Bachelard sagte: „Das Haus ist unsere Ecke der Welt, es ist unser Universum, es ist unser Kosmos. Es ist Körper und Geist.”

Wir müssen unserem Körper wieder eine Stimme geben, ihn seine Leidenschaften, Gefühle und Empfindungen ausleben lassen und ihm erlauben, wieder der erste Gesprächspartner unseres Geistes zu werden.

Unser Körper spricht zu uns, er ist müde, er hat Durst, er fühlt sich schlecht, er sagt uns alles und kündigt uns alles an, bis zu unserem Tod.

Aber wir hören ihm nicht mehr zu, wir sind wie unabhängig von unserem Körper geworden, mit anderen Dingen beschäftigt, unser Körper spricht nicht mehr so viel mit uns, wie er sollte, und unsere Aktivitäten sind nicht mehr so sehr mit der Natur verbunden, wie sie es sein sollten.

So hebt Palmira Correa in ihren Werken die Geschichte ihres Landes und ihres Volkes hervor, indem sie uns eine Anmut und Frische voller Optimismus und Vitalität vermittelt, indem sie ihre Figuren in ihrem Alltag malt.

Figuren, die häufig nackt dargestellt werden, Körper und Geist vereint. Eine natürliche Nacktheit, die uns unserem wahren Wesen näher bringt.

Palmira Correa hat sich selbst nackt vor ihrer Staffelei, beim Mittagessen oder als Eingeborene bei ihren täglichen Aktivitäten im Urwald dargestellt.

Bilder voller Farbe, Leben, Glück und Liebe.

Palmira Correa